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Klimawandel – Gletscherschwund

In den 15.000 Jahren am Ende der letzten Kaltzeit hat sich die globale Temperatur um etwa 5 °C erhöht. Ursache für diese Erderwärmung war ein natürlicher Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre. Dann, in den nächsten 10.000 Jahren bis zum Beginn der Industrialisierung, ist die Temperatur ziemlich konstant geblieben. 

Seit Bestehen der Kreisgruppe, also seit nur 50 Jahren, hat sich die globale Temperatur „nur“ um etwa 1,5 °C erhöht. Grund dafür sind die noch wirksamen „Kühlelemente“, wie unsere Gletscher, die Polkappen und die Weltmeere.

Unser Schneeferner auf der Zugspitze hat ca. 10.000 Jahre seit dem Ende der letzten Kaltzeit gut überstanden, ist jedoch in den letzten ca. 100 Jahren nahezu vollständig geschmolzen. Der letzte Rest wird in wenigen Jahren verschwunden sein.

Dr. Andreas Keller

Temperaturanstieg verläuft in den Alpen schneller

Bei der Gründung unserer Kreisgruppe betrug die Jahresdurchschnittstemperatur in Garmisch-Partenkirchen 6,8 °C; heute, nur 50 Jahre später, sind wir bereits bei 8,2 °C angelangt. Die Lufttemperatur nimmt pro 100 Höhenmeter etwa um 0,5° ab, d.h. die Täler des Landkreises Garmisch-Partenkirchen liegen klimatisch heute nicht mehr auf etwa 700 m, wie vor 50 Jahren, sondern 300 m tiefer. Besonders am Beispiel des Wintersports sieht man, was sich heute bereits ändert und weiter ändern wird.


 

Nochmal 50 Jahre Klimawandel?

Mit dem weiteren Abschmelzen der Eismassen der Erde, der weiteren Erwärmung der Welt­meere, dem Tauen des Permafrosts und dem Anstieg des Meeresspiegels kommen wir jeden Tag einem Klimakollaps ein Stück näher. Wie viel Umweltzerstörung, Artenschwund, weiteren Ausstoß von Treibhausgasen und daraus folgender Temperaturerhöhung, ver­bunden mit verheerenden Wetterextremen, hält die Menschheit noch aus?

Solange wir den Verbrennermotor, das Rasen auf den Autobahnen, Fliegen in den Kurzurlaub, Weintrauben im Winter und Skifahren auf Kunstschnee, etc. für wichtiger halten, als die Zukunft unsere Enkelkinder, ist ein Politik­wandel hin zu zukunftsfähigen Lösungen kaum möglich.

Junge Menschen leiden schon unter einem Phänomen, das es bisher als Begriff gar nicht gab: Klimaangst! Sie kleben sich in ihrer Zukunftsangst an Straßen fest und werden ein­gesperrt, während eine Partei, die in manchen Gegenden annähernd 50 % bei Wahlen gewinnt, Windräder der Schande niederreißen, wieder Gas aus Russland importieren will und be­hauptet, dass es keinen Klimawandel gäbe. 

Wie sieht unser Loisachtal aus, wenn noch ein­mal 50 Jahre vergangen sind, ohne dass dem Klimawandel mit aller Kraft und allen Mitteln entgegengewirkt wird? 

Dr. Andreas Keller